Spezialführung bei der AUA-Werft am Flughafen Wien-Schwechat

Für alle Flugzeug-Verliebten,technisch Interessierten oder auch nur Bilderbuchbetrachter habe ich heute einiges an Bildern anzubieten: wie schon die Überschrift andeutet waren wir gestern in einer "Extremsicherheitszone" wo nicht leicht jemand hinein darf ohne Flugzeugmechaniker, Techniker oder anderwertig Verantwortlicher zu sein. Unsere Erste Station war im Hangar A wo im Normalfall Wartungs- Überprüfungs und Reparaturarbeiten durchgeführt werden die länger als 4 Wochen Dauern. Dort konnten wir ein ganz neues Flugzeug besichtigen wir durften als erste Passagiere einsteigen und uns umsehen. Es roch wie in einem Neuwagen, alles noch mit Folie überzogen...Neu war auch (seit dem 11.September Pflicht in jedem Flugzeug) die Stahltüre mit 20mm dick und nur von innen zu öffnen sowie einen Videoüberwachten Flur der über einen Monitor im Cockpit kontrolliert werden kann. Leider durfte keines der Flugzeuge von außen abgelichtet werden, da in den Hallen so empfindliche Rauchmelder montiert sind welche eventuell auf das Blitzlicht ansprechen könnten. Es gäbe noch so viel zu erzählen aber zuerst mal die Bilder welche ich nachher noch kommentieren werde:


1stClass18

1stClass23

Bionic25

Bionic26

Bionic27

Bionic28

Cockpit05

Cockpit07

Cockpit08

Cockpit09

Cockpit10

Cockpit11

Cockpit12

Cockpit14

Cockpit15

Cockpit16

Cockpit17

CockpitNeu01

CockpitNeu02

CockpitNeu03

CockpitNeu04

Economy21

Fluegel20

Lufthansa24

Triebwerk29

Triebwerk32

Triebwerkaufbau30

Triebwerkaufbau31

Die Bilder erklären sich eigentlich größtenteils durch ihren Titel,gerade Bionic ist möglicher Weise Erklärungsbedürftig:Der Bionic-Raum befindet sich im vordersten Teil der Maschine unter dem Cockpit (rund um das Bugrad angeordnet) welches jedoch keine Verbindung zum Bugradkasten hat. Es gibt nur 2 Eingänge, der erste unter dem Cockpit allerdings nur von Außen durch eine Luke zugängig, der Zweite Weg führt nur durch den Frachtraum, der sich unter der Ersten sowie unter der Business-Class befindet. In diesem Raum der je nach Flugzeug-Typ ca.40m² einnimmt befindet sich sämtliche Elektronik, Rechner sowie die gesamte Steuerung des Flugzeuges. Alles hier ist zumindest Zweifach im Normalfall 3-Fach ausgefertigt. Sicherheit wird hier einfach groß geschrieben. Die hier entstehende Abwärme dient als Kabinenheizung und kann je nach Flughöhe (Außentemperatur!!) bis zu 75% des Wärmebedarf´s abdecken (gerechnet auf 22,5°C Durchschnitstemperatur!). Die auf den Bildern im Hintergrund sichtbaren roten Rohre leiten die Warme Luft über Regelventile in den Passagierraum ein wobei dieser in 3 Teilen extra geregelt wird (vorne, mitte,hinten)

Zum Allgemeinen ist zu sagen das Flugzeuge im Normalfall eine Bordspannung von 28 Volt zum Betrieb aller Elektrischen Geräte verwenden, die von 2 unabhängigen Batterien gewährleistet werden. Mit diesen Batterien kann ein Betrieb bis zu einer Stunde aufrecht erhalten werden ohne von einer Externen Spannungsversorgung abhängig zu sein. Im Normalfall sorgen die Triebwerke dafür das diese immer geladen werden. Jedes der Triebwerke kann im Alleingang alle Batterien sowie zusätzlich sämtlich gebrauchte Energie im Übermaß erzeugen; im Normalfall werden die Generatoren aller Triebwerke nur zu 22-35% ausgelastet. Damit besteht die Möglichkeit bei Ausfall eines oder Mehreren Generatoren (kommt auf die Antriebsanzahl an) das die Verbleibenden diese Aufgabe übernehmen können ohne in den Überlastbereich zu kommen. Für den Fall das es zu komplettem Triebwerksausfall kommen sollte (Der Sprit ist alle!!) gibt es noch ein weiteres Notsystem, welches im letzten Drittel des Rumpfes versteckt ist die Staudruckturbine. Diese wird automatisch nach einer gewissen Zeit der Stromlosigkeit ausgefahren und ist ein kleiner Generator mit Propellerantrieb der nicht nur STROM sondern auch Hydraulikdruck erzeugen kann (welcher zur Fluglagekorrektur ect. benötigt wird). Dieser Teil ist anhand seiner Größe (ca 70cm Lang und 20mm breit, je nach Flugzeugtyp) natürlich nur in der Lage die wichtigsten Funktionen zu versorgen (Kommunikation, Navigation sowie Wetter und Bodenradar). Die Anlenkung der verschiedensten Ruderfunktionen (Höhen- und Seitenruder) passiert mittels Stahlseilen welche jedoch mittels Hydraulik verstärkt werden (auf grund der enormen Kräfte die hier herrschen ist es fast unmöglich ohne der Hydraulikkraft überhaupt diverse Manöver durchführen zu können. Die meißten neuen Flugzeuge werden überhaupt nur mit einem Joystick bewegt welche die Steuerbefehle nur Elektronisch an die Hydraulik weitergeben können.

Zu dem riesigen Flügel mit seinen 2 Triebwerken haben wir uns auch genauestens informiert, da es meinem Kollegen unvorstellbar war, welche enormen Kräfte die Verbindung des Flügels mit dem Rumpf aushalten müssen. Dieser Teil beherbergt noch dazu das Fahrwerk (mit einem Eigengewicht von immerhin 3,5Tonnen!!) welches in einem Raum untergebracht wird das immerhin eine Durchschnittsküche verschlingen kann). Wir haben mal etwas herumgerechnet, welches alleine der Flügel ohne Tankinhalt auf die Wage bringen könnte. Unsere Schätzung lag bei 35 Tonnen doch da lagen wir schon "geringfügig" daneben; hier die Auflistung im Detail:

Triebwerk:8,5T x2;Flügel alleine 23T,Fahrwerk 3,5T=43,5 Tonnen, weiters können noch 42000l Kerosin in dem Flügel transportiert werden (0,81Kg/l =34,02T) Insgesamt kann dieses Flugzeug 109000l Kerosin aufnehmen welcher alleine 88,3Tonnen wiegt.

Dieses Rechenbeispiel bezieht sich nur auf diesen Flugzeugtyp (den ich leider nicht behalten habe) und soll nur die Vorstellungskraft beflügeln...

Weitere Erklärungen folgen...

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