Mein Name ist Uwe Leibold. Ich bin 32 Jahre alt und lebe bei Berlin.
Als Netzwerktechniker umgibt mich beruflich ein Netzwerk mit ca. 7000 PC's
und so um die 100 Server. Router und weit über 100 Switche machen
das ganze ein wenig durchsichtig. Bei so viel Computertechnik will
ich daheim davon nichts mehr sehen. Und so wende ich mich da eben
dem Modellbau und der Elektronik zu.

Alles fing einmal so an.



Vor über 20 Jahren baute ich zusammmen mit meinem Opa diese beiden Boote
aus Sperrholz.

Viele Jahre später...
Irgendwann hielt ich mal das Buch "Faszination Jet-Power" in der Hand.
Gekauft- gelesen und der Entschluß stand fest. Ich wollte ein flottes
Boot mit Jetantrieb aufbauen und dachte dabei schon an einen Rumpf in
Eigenentwicklung. Aber der Zufall kam mir zu Hilfe. In meinem nahegelegenen
Modellbauladen lag der Rumpf der San Diego rum. Irgend jemand hat ihn
bestellt aber nie abgeholt. Ich nahm ihn, bekam vom Geschäft sogar
noch den Bauplan mit dazu und los gings. Über das schon erwähnte Buch
kam ich auch an den Entwickler so einiger Jet's ran, den Herrn Kehrer.
Kontakt aufgenommen - besucht und mit einem Beutel voll Material wieder
gekommen. Jet's, Motoren, Fahrregler, Akkus und jede Menge Tips waren dabei.
Tips, unter anderem sämtliche Abrißkanten am Rumpf richtig scharfkantig
zu machen. Damit das Boot auch ordentlich gleiten kann. Ganz wichtig dabei
die Kanten am Heck des Bootes. Hier kann man gut die aufgeklebten Dreiecksleisten
erkennen.



Fahren tut die San Diego jetzt mit zwei 28mm Kehrer-Jet,
jeder angetrieben von einem 700er Neodym-Motor, mit insgesammt 14 NiCd-Zellen.
Allerdings liegt damit die Fahrzeit je nach Fahrspaß bei ca 5min.
Aber für weitere 14 Zellen ist noch ausreichend Platz im Rumpf. Die Überlegung
auf 18 Zellen hoch zu gehen besteht noch, stellt sich mir dann jedoch die Frage:
Ist das Boot dann noch beherrschbar?
Sie liegt bei voller Geschwindigkeit in engen Kurvenfahrten nicht
gerade sehr stabil auf dem Wasser und neigt eher dazu nach außen zu kippen.
Für diese Geschwindigkeiten ist der Rumpf einfach zu schmal bei seiner Länge.
Man könnte das aber sicherlich auch noch durch ein höheres Gewicht optimieren.



Der Fahrregler ist von MHZ. Ein feines Teil. Wird einfach nicht warm.
Er hat auch Wasserkühlung aber man merkt ihm wirklich gar nichts an.
Die beiden Motoren sind nur luftgekühlt (heißt mit internem Ventilator).
Bisher läßt sie das von mir geforderte ziemlich kalt. Kaum Wärmeentwicklung.
Die Heckpartie der San Diego wo die Jets wieder austreten habe ich der
Azimut von Graupner nachempfunden.
Ich finds gelungen.
Im Ansaugkanal befinden sich Drahtstäbe die verhindern sollen,
daß Dreck in den Jet gelangt. Aber Laub und Wasserpflanzen halten
die auch nicht ab.



Die San Diego wiegt ca. 5-6Kg. Ich hab nie so genau gemessen. Und die Jets
liefern je nach Drehzahl zusammen so 5-7Kp Schub. Eigentlich genug um
das Boot senkrecht starten zu lassen :-) Naja, jedenfalls ist die Hälfte
des Kiels über der Wasseroberfläche. Es sieht zwar nicht mehr Vorbildgetreu aus,
schon wegen der Geschwindigkeit, aber Spaß macht's.
Der beste Tip vom Kehrermodellbau war die Kanten richtig scharfkantig zu machen.
Damit reißt das Wasser wirklich ab und zieht sich nicht am Rumpf hoch,
bzw. saugt den Rumpf nicht ins Wasser.
Ein Problem hab ich aber mit der Schmierung der Jets. Am Motoranschluß ist
ein Kugellager o.k., aber das zweite Lager vor dem Prop ist nur eine Bronzebuchse.
Und eine davon ist schon hin, nach insgesammt drei oder vier Fahrten.
Mit reichlichen Geräuschen schon auf dem Wasser.
Ersatzteile - kein Problem. Kehrer.
Er meinte ich hätte das falsche Schmiermittel genommen. Es würde bei
diesen hohen Drehzahlen zu dünn werden und fließt aus.
Es war Molybdänfett. Ich war der Meinung es wär das Richtige. Denn mit
anderen Fetten hatte ich schlechte Erfahrungen gemacht.
Irgendwann waren sie fest bzw. die durch das zähe Fett entstehende
Reibung war zu hoch.

Bei den Bildern kann man so ein wenig einen Eindruck bekommen was da so
abgeht.



Übrigens sollte man bei derartigen Beschleunigungen schon alles im Rumpf
sicher und fest unterbringen. Mir ist es passiert, dass der Empfängerakku
vom Bug bis zur Heckwand beim Start mit fürchterlichem Gepolter durchs Boot
geflogen ist und dabei einiges mit sich gerissen hat.
Und unsinkbar sollte das Boot auch sein. Also am besten man bringt reichlich
Styropor im Rumpf unter. Es ist leicht und besser als eine Luftkammer.



Allerdings ist der Bauzustand meiner San Diego noch nicht viel weiter. In den
letzten 2 Jahren muß ich mich mehr ums Haus kümmern und da kommt das Hobby
eben zu kurz. Aber aufgegeben wird´s nicht. :-)

Kurz noch was zu dem zweiten Hobby, der Elektronik.
Im letzten Winter ist nach eigenen Vorstellungen ein 8-bit Einplatinenrechner entstanden,
basierend auf einem 6502 (bekannt aus Atari und C64) mit den dazugehörigen peripheren
Bausteinen für serielle und parallele Schnittstellen und für die Timer.
Als Display dient ein 20x4 LCD-Display und als Tastatur eine alte Taschenrechnertastatur
bzw. später einmal eine ausgediente Laptoptastatur.
Fertig ist das Projekt leider noch nicht. Dem ganzen fehlt noch ein wenig
Selbständigkeit, sprich das BIOS. Scheint so als könnte ich wider meinem Willen doch
nicht der Computertechnik entfliehen :-) Jedenfalls ist diese hier noch was zum
Anfassen und verstehen. Wer von den vielen Computernutzern weiß denn schon noch
wie man binär oder hexadezimal rechnet und was wirklich im inneren eines Computers los ist?
Und was ist Assembler?

Bilder und Näheres zum Projekt vielleicht später einmal hier bei Fahrenheit-145.

Edit Peter1 2002-21-10/19:00